Wie war es für Sie, die Auszeichnung mit der Landessportplakette zu erhalten?
Das war ehrlich gesagt eine totale Überraschung, ich habe da überhaupt nicht mit gerechnet. Ich bin der Einladung zur Sportler-Gala gefolgt und bekam dann die Auszeichnung. Das hat mich wirklich überrascht. Und auch, wenn man die Arbeit nicht dafür macht, um ausgezeichnet zu werden, ist es natürlich ein tolles Schmankerl. Außerdem zeigt es die Wertschätzung für ehrenamtliche Arbeit, was ich sehr wichtig finde. Allgemein kann ich nur jedem empfehlen, sich ein Ehrenamt zu suchen, denn es ist nicht nur etwas, das man für andere tut, sondern erweitert auch den eigenen Horizont.
Wie sind Sie zu Ihrem Engagement im Sport gekommen?
Ich mache schon sehr lange Sport, mit sieben Jahren habe ich angefangen zu turnen. Später nach der Wende wurde ich gefragt, ob ich die Abteilung Turnen für Kinder und Jugendliche im Sportverein Grabow neu aufbauen möchte. Die vorherigen Sportlehrer waren zu dem Zeitpunkt bereits in Rente. Und so bin ich in den Grabower SV gekommen und gleich in die Vorstandsarbeit eingestiegen. Gleichzeitig wurde ich auch bei der Sportjugend vom Kreissportbund Ludwigslust im Vorstand aktiv. Und nebenbei mache ich natürlich das Training für die Kinder. Da fangen wir regelmäßig mit neuen Gruppen an und das ist immer wieder spannend.
An welcher Stelle findet der Sport in Ihrem Privatleben Platz?
Bis zur zehnten Klasse habe ich neben der Schule geturnt und das ging auch während meines Studiums zur Heimerzieherin so weiter. Dort wurde in einem Sportwettbewerb mit allen möglichen Sportarten ein Studentenmeister ermittelt. In allen drei Studienjahren konnte meine Seminargruppe den Wettbewerb für sich entscheiden. Und auch ansonsten hat sich das Turnen wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen. Einmal Sportler, immer Sportler. Es gab nur kurze Zeitabschnitte, wie beispielsweise während meiner Arbeit im Kinderheim, in der ich für das Turnen keine Zeit gefunden habe.
Was ist für Sie das Besondere daran, die Kinder im Turnen zu trainieren?
Ich sage immer, es geht nicht um die Leistung, sondern die Hauptsache ist, dass die Kinder Sport machen. Je früher, desto besser. In diesem Rahmen haben wir zum Beispiel auch Projekte wie „Bewegter Kindergarten“ und den „Zwergensport“ auf den Weg gebracht, weil ich gesagt habe, dass es am Besten ist, wenn die Kinder von klein auf merken, dass Sport und Bewegung gut für sie ist. Und abgesehen davon macht es natürlich auch einfach Spaß zu sehen wie sich die Kinder entwickeln. Vor allem zu Anfang besteht ja meistens noch eine gesunde Angst. Doch mit der Zeit und dem Traning merken sie dann, dass es immer besser klappt. Eine tolle Sache ist auch das Gemeinschaftsgefühl, das unter den Kindern herrscht. Da lacht keiner den anderen aus, sondern alle sind da, um gemeinsam zu trainieren und sich zu verbessern.
Interview: Laura Piontek