Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Wismar und Tschornomorsk unterzeichnet
Der Städtepartnerschaftsvertrag zwischen der ukainischen Stadt Tschornomorsk und der Hansestadt Wismar ist offiziell: Die Bürgermeister Vasyl Huliaiev und Thomas Beyer unterzeichneten in der Ukraine das Dokument über die Partnerschaft. Thomas Beyer war mit den Bürgerschaftsmitgliedern Ronny Ortland und Frieder Weinhold sowie dem Mitarbeiter für Städtepartnerschaften der Stadtverwaltung Andreas Nielsen nach Tschornomorsk in der Region Odessa gereist.
Neben der feierlichen Zeremonie gab es ein Kultur- und Besichtigungsprogramm, bei demr unter
anderem eine ehemals deutsche, jetzt orthodoxe Kirche der heute zu Tschornomorsk gehörenden Siedlung Großliebental besucht wurde. Bis zur Zwangsaussiedlung 1940 waren dort einst Deutsche angesiedelt. Es ist der ausdrückliche Wunsch der Stadt Tschornomorsk, die Erinnerung an die deutsche Besiedlung der Region und das architektonische Erbe aus dieser Zeit in der Stadt zu beleben. Das normal erscheinende Alltagsleben in Tschornomorsk täuschte nicht darüber hinweg, dass sich die Ukraine im Krieg befindet. So wurde auch die Stadt Tschornomorsk als bedeutender Schwarzmeerhafen bereits von Russland mit Raketen angegriffen, selbst wenn Schäden nur vereinzelt sichtbar sind. Doch regelmäßiger Luftalarm, gesperrte Strände sowie die neu errichteten
Luftschutzkeller in Schulen weisen auf den Ausnahmezustand hin. „Es war ein bewegender Besuch“, sagte Bürgermeister Beyer. „Unsere ukrainischen Partner haben es sehr wertgeschätzt, dass wir zu ihnen gekommen
sind. Wir konnten eine großartige Gastfreundschaft erleben, haben viel gesehen, ganz viele Gespräche
geführt und viel gehört. Wir merkten natürlich, wie sehr auch diese Stadt vom furchtbaren Krieg, den
Russland gegen die Ukraine angezettelt hat, geprägt ist, zum Beispiel, als wir hörten, dass in mehreren Schulen neue Luftschutzkeller gebaut worden sind.“ Weiter sagte Beyer: „Ich bin sehr froh, dass wir diese Partnerschaft
begründet haben. Und ich glaube, wir werden uns noch oft sehen mit unseren Freunden aus Tschornomorsk
und aus der Ukraine.“
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