Ich mag Geburtstage. Alle sind freundlich, wünschen das Blaue vom Himmel und schleppen tonnenweise Geschenke heran. Das einzig Dumme ist der Vorbereitungsstress, den eine heiße Party für den Geburtstaghabenden mit sich bringt. Einkaufen, kochen, putzen, das kann die Feierlaune ganz schön trüben.
Aus diesem Grund plante ein guter Freund seinen anstehenden Runden als Mitbring-Party. Anstatt mit Geschenken sollten sich die Gäste mit Schüsseln voller Kartoffelsalat einfinden. Für die Getränke würde er sorgen, ließ er ausrichten, da könne er am wenigsten falsch machen. Nun ist mein Freund in der Küche auch nur durchschnittlich begabt und wenn er einen Blumenkohl in die Hand nimmt, weiß er nicht, wie es weitergeht. Es war also besser so.
Was mich vor Probleme stellte, war die gute Organisation. Klar, man kennt das, gibste eine Liste rum, tragen sich fünf Leute mit Nudelsalat ein und fünf mit Kuchen, davon vier mit Käsekuchen. Deshalb war die Liste perfektioniert und jedem Teilnehmer sein Beitrag zugewiesen worden. Weil ich einen Kleingarten besitze, stand hinter meinem Namen eine große Zucchini. Dass ich die letzte meiner diesjährigen Ernte bereits im September verschenkt hatte, weil eine Zucchini kulinarisch ohne aufwendige Bearbeitung so interessant ist wie ein feuchtes Tempo, wusste mein Freund natürlich nicht. Ich glaube, ich backe ihm einen Käsekuchen.
Euer Matti
(notiert von Katja Haescher)