
Niemand sollte schneller fliegen als die Polizei erlaubt. Ich meine, so eilig kann ich es doch gar nicht haben, dass ich Zusammenstöße mit Sonnenschirmen, Leuchttürmen und Artgenossen riskiere. Dennoch ist Geschwindigkeit ein heikles Thema. Jeder muss ja immerzu irgendwo ganz schnell sein. Von wegen, der Weg ist das Ziel! Alles Quatsch, denn nichts scheint so doof wie die zwischen A und B verplemperte Zeit. Deshalb ist auch jedes Mittel recht, um die ein bisschen zu verkürzen.
Ehrlich, wäre ich neulich nicht so geistesgegenwärtig zur Seite gehüpft, hätte mir ein Radfahrer glatt die Federn rasiert! Der fuhr erst vorschriftsmäßig auf der Straße, bis die Ampel auf Rot schaltete und er im Interesse zügigen Vorankommens auf den Gehweg hechtete. Puh, das war knapp! Anderen scheint mit Griff nach dem Lenker gleich ganz die Fähigkeit abhandenzukommen, zwischen Rot und Grün zu unterscheiden. Oder zwischen rechts und links, die werden doch wohl nicht alle aus Großbritannien kommen. Auch beim Durchfahren von Fußgängerzonen äußert sich eine zweiradbeförderte Sehschwäche. Es steht zwar ein Verbotsschild dran, aber hey, bevor mich hier einer bemerkt, bin ich doch durchgerauscht. Ist doch Platz genug und die Fußgänger haben schließlich Augen. Übrigens scheinen das oft auch Autofahrer zu denken, aber dafür reicht der Platz an dieser Stelle dann doch nicht aus. Nur so viel: Bin ich froh, dass ich fliegen kann.
Euer Matti
(notiert von Katja Haescher)