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Richtfest im Kreisagrarmuseum

FSJler von der Mobilen Jugendbauhütte Wismar bauen Fachwerkhaus nach alten Methoden

Fünf junge Menschen, die gerade den Freiwilligendienst in der Denkmalpflege bei der Mobilen Jugendbauhütte Wismar absolvieren, feierten im Juli Richtfest ihres eigenhändig erbauten Fachwerkhauses auf dem Gelände des Kreisagrarmuseums in Dorf Mecklenburg. Feierlich wurde es mit Richtspruch, Richtkranz und letztem Nagel eingeweiht.

Fachwerkhaus
Die fünf FSJler und ihre beiden Fachanleiter von der Mobilen Jugendbauhütte Wismar blicken auf eine intensive Zeit zurück. Foto: Laura Prüstel

Das kleine Haus, das künftig als Verkaufsstand für Veranstaltungen dienen soll, wird zugleich als Ausstellungsstück fungieren, um die historische Fachwerkbauweise zu veranschaulichen. Im nächsten Bauabschnitt wird es mit Lehm ausgefacht und mit handgestrichenen Biberschwanzziegeln eingedeckt. Damit entsteht ein traditionelles Fachwerkhaus, wie es noch vor 100 Jahren gebaut worden ist. Sowohl die Holzkonstruktion, als auch die Ausfachungstechniken lassen sich künftig am Haus nachvollziehen. Vor allem jugendlichen Museumsbesuchern, die vor der Berufswahl stehen, soll durch das Exponat das Handwerk der Zimmerleute und Dachdecker nahe gebracht werden.

Die tatkräftigen FSJler haben die Holzkonstruktion des Hauses unter Fachanleitung von Dirk Einbeck und Konstantin Schulz von der Jugendbauhütte Wismar von Grund auf ge­plant und umgesetzt. Die Konstruktion erprobten sie zuvor durch den Bau eines Modells in verkleinertem Maßstab. Die jungen Erwachsenen waren zudem in den Prozess der traditionellen Holzgewinnung von der Baumfällung, über das sog. Holzrücken mit Pferden, bis hin zur Holzbearbeitung mit dem Sägegatter eingebunden. Das Jahr in der Denkmalpflege hat den fünf Freiwilligen gezeigt, wieviel Freude ihnen das handwerkliche Arbeiten bereitet und wie gut sie als Team funktionieren. „Wir haben unglaublich viel gelernt“, resümiert die 19-jährige Hannah, die im Anschluss Bauingenieurwesen mit Fokus auf Bauen im Bestand studieren wird, die gemeinsame Zeit bei der Jugendbauhütte. Auch für die anderen Teilnehmer, die sich während des FSJ über ihre Neigungen bewusst werden konnten, geht es beruflich spannend weiter. Die Fertigstellung des Fachwerkhauses wird von den nächsten Freiwilligen weitergeführt, die ab September ihr FSJ in der Denkmalpflege antreten.

www.kreisagrarmuseum.de
www.jugendbauhuetten.de