Rummelpottlaufen
Rummel, rummel, ruttje, kreg ik noch en Futje?
Eine alte Tradition aus Norddeutschland und Schleswig-Holstein: Am frühen Silvesterabend läuft eine Horde verkleideter Kinder mit einem Rummelpott von Tür zu Tür. Auf diese Weise verabschieden sie mit Gesang und
lautem Gepolter das alte Jahr. Zum Dank erhalten sie Süßigkeiten.
Berliner
Typisch norddeutsche Tradition zu Silvester
Das süße, traditionell mit Marmelade oder Pflaumenmus gefüllte Hefegebäck ist zum Jahreswechsel der Klassiker schlechthin. Bei manchen kommt es bereits am Nachmittag auf den Tisch, bei anderen nach Mitternacht. Die kleinen, in Fett gebackenen kalorienreichen Kuchen wurden der Legende nach von einem Berliner Zuckerbäcker erfunden. In Berlin nennt man sie übrigens nicht Berliner, sondern Pfannkuchen. Zu Silvester sind sie in den Bäckereien in allen erdenklichen Varianten erhältlich, etwa mit Baileys, Vanillepudding oder – als kleiner Scherz – auch mal mit einer herzhaften Senf-Füllung.
Raunächte
Zwölf Nächte vom 25. Dezember bis zum 6. Januar
Der Ursprung der Raunächte liegt im germanischen und keltischen Brauchtum. Während der dunklen Nächte „Zwischen den Jahren“ kann man sich einmal ganz aus dem Alltagstrubel zurückziehen, das alte Jahr noch einmal reflektieren und abschließen. Diese besondere Zeit eignet sich für Rituale wie das Räuchern oder auch zum Orakeln. Dazu notiert man auf jeweils zwölf Zettel die Wünsche für das kommende Jahr und verbrennt täglich einen davon ungeöffnet, bis zuletzt ein Wunsch übrig bleibt, den man mit ins neue Jahr nimmt. An der Umsetzung dieses Wunsches gilt es zu arbeiten.
Wachs- und Zinngießen
Früher noch als Bleigießen bekanntes Orakel
Früher erhitzte man Blei in einem Löffel über einer Kerze. Das geschmolzene Metall wurde in eine Schüssel mit kaltem Wasser gegossen, wo es zu bizarren Formen erstarrte und als Vorlage zum Wahrsagen diente. Als Alternative zum gesundheitsschädlichen Blei verwendet man heute Wachs oder Zinn.
Feuerwerk
Böller, Raketen, Knallfrösche und Co.
Wohl keine Silvestertradition ist so verbreitet wie das Feuerwerk. Der Brauch kommt bekanntlich
aus China, geht aber auch auf germanische Ursprünge zurück. Zur Jahreswende wurden schon damals böse Geister und Dämonen mit Feuer und Lärm vertrieben. Das lautstarke Knallen ist nur am 31. Dezember und 1. Januar erlaubt.
Silvesterkarpfen
„Karpfen blau“ – ein klassisches Gericht
Auch als Weihnachtskarpfen bekannt, serviert man den fettreichen Fisch ebenfalls gekocht oder gebacken zu Silvester. Kocht man ihn in 70 Grad heißem Salzwasser zusammen mit Essig, erhält der Silvesterkarpfen
seine charakteristische blaue Farbe. Bei dieser Zubereitungsart bleiben auch seine Schuppen erhalten. Diese versprechen laut Aberglauben im kommenden Jahr reichen Geldsegen und gelten als Glücksbringer. Dazu legt man einfach eine getrocknete Schuppe ins Portemonnaie. Früher kaufte man den Fisch lebend und ließ ihn vor der Zubereitung in der Badewanne schwimmen. Mittlerweile gibt es diesen Brauch aus Gründen des Tierschutzes nicht mehr.