Ist das Jahr neu, nahen flugs die Statistiken des alten. Besser gesagt: des ganz alten. Weil Statistiker nämlich nicht so schnell sind wie, ich sage mal, Möwen, haben sie gerade erst 2022 ausgerechnet. Und was wird da nicht alles erhoben: Jeder ab 16 trinkt im Durchschnitt 38 Gläser Sekt – übers Jahr, nicht zu Silvester. Auf 1000 Menschen kommen 583 Autos. Jeder dritte Deutsche telefoniert täglich mit seiner Mutter. Auch die häufigsten Vornamen tauchen auf – 2022 waren es Emilia und Noah. Ein sehr angesagter Retro-Name soll außerdem Kurt sein, dicht gefolgt von Erwin. Und während ich an dieser Stelle noch grüble, warum so viele Menscheneltern ihre Kinder nicht leiden können, fällt mir ein: Wir Tiere sind nicht unbedingt besser dran.
Okay, ich bin ganz zufrieden und wer meint, etwas anderes über meinen Namen sagen zu müssen, sollte das außerhalb der Reichweite meines Schnabels tun. Hunde mit edlem Stammbaum können sich auch nicht beklagen, was Aldo von der Murkelsbacher Mühle sicher bestätigen wird. Aber was ist mit den Buddys und Balus, die anderswo an Leinen hängen, was mit den Simbas und Nalas auf deutschen Kratzbäumen? Fragt die eigentlich einer, ob sie nach irgendwelchen Viechern aus Filmen heißen wollen? Wie viele Nemos hierzulande durch Wasserbecken flosseln, will ich gar nicht wissen. Obwohl: Die Aquarien würden mich schon interessieren. Und ich kann alle Besitzer beruhigen: Mehr als drei Fische am Tag schafft eine durchschnittliche Möwe wie ich gar nicht.
Euer Matti
(notiert von Katja Haescher)