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Teppich soll leuchten

Freude im Stadtgeschichtlichen Museum Schabbell in Wismar: Die Ernst von Siemens Kunststiftung mit Sitz in Berlin übernimmt die Kosten in Höhe von knapp 17.000 Euro für die Restaurierung eines kostbaren Wandteppichs von Sella Hasse.

Inzwischen ist der Teppich bereits aus dem Zentraldepot in die Hände von Restauratorin Susanne Buch übergegangen – aufgerollt und umhüllt von säurefreiem Vlies. In etwa einem halben Jahr soll das farbenfrohe und in Patch gearbeitete Objekt aufgearbeitet sein.

Unklar ist noch, was Sella Hasse mit den vielen geometrischen Formen darstellen wollte. „Farben und Formen erinnern stark an den ausgehenden Expressionismus. Wir werden dazu forschen – die Theorien reichen von der Darstellung eines Engels bis zur Darstellung einer Gebärmutter“, erklärt Dr. Karen Hammer, Kunsthistorikerin und Museumsmitarbeiterin. Abwegig ist dieser Gedanke nicht: Sella Hasse hatte zuvor bereits eine „Schrift zur Verhütung“ verfasst. Der Wandteppich entstand um 1930.

Wenn das Stück nach rund sechs Monaten ins Schabbell zurückkehrt, soll es dort natürlich gezeigt werden. Und Karen Hammer hat auch schon einen Wunsch: „Er soll herausleuchten aus der Ausstellung“. Die Malerin und Grafikerin Sella Hasse wurde 1878 in Bitterfeld geboren und lebte und arbeitete zwischen 1910 und 1930 in Wismar. 1963 starb sie in Berlin, ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof in Wismar. 

Der Wandteppich soll nach der Restaurierung im stadtgeschichtlichen Museum gezeigt werden. Foto: Pressestelle der Hansestadt Wismar