Agroneum in Alt Schwerin startet in die Jubiläumssaison / Alte Technik hautnah erleben
Zwei Teile ergeben ein Ganzes. Im Falle des Agroneums in Alt Schwe- rin sind dies zum einen das große Freigelände mit den historischen Maschinen, der alten Schmiede, der Mühle als Wahrzeichen – der Teil, der Technik und Handwerk gewid- met ist. Den anderen Teil bilden die Gebäude im Dorf entlang der Landstraße, vor allem die Stein- katen und die alte Schnitterkaserne. Hier geht es um Geschichte und Lebensweise der Menschen. „In der Kaserne, einem Gebäude aus dem Jahre 1904, ist gewissermaßen als ,Museum im Museum‘ noch die Ausstellung über die Anfänge der Agrargeschichte aus dem Jahr 1988 zu sehen“, sagt Museumsleiterin Anke Gutsch. „Zudem kann man Exponate aus verschiedenen Epo- chen bewundern: den 1870-ern, den 1920-ern und 1940-ern. „Als besondere Attraktion findet man dort die unverändert gelassene Wohnung eines LPG-Bauern, der bis Anfang der 70-er Jahre dort lebte, mit allem, was dazugehört: vom Hochzeitsbild bis zum Kinder- spielzeug.“
2023 wird die Einrichtung 60 Jahre alt. Seit der Gründung im Jahr 1963 haben rund 2,3 Millionen Menschen das Museum besucht, das heute Agroneum heißt und einst als Agrarhistorisches Freilicht- museum in Alt Schwerin gegründet wurde – aufgrund eines Sekretari- atsbeschlusses der SED-Bezirkslei- tung Neubrandenburg im Jahr 1962. „Zu dieser Zeit war das halbe Dorf im Museum beschäftigt. Heute haben wir in der Saison 21 Mit- arbeiter. Sie sind in der Verwaltung, im technischen Bereich, in unserer gastronomischen Einrichtung, im Shop und Ticketverkauf tätig sowie als Aufsicht auf dem Gelände“, fasst die Museumsleiterin zusammen. Drei Tage in der Woche ist zudem ein Korbflechter bei der Arbeit zu bewundern. Seine Produkte werden später verkauft. Für Schulklassen bietet das Agroneum Projekte über traditionelles Backen, Buttern und historische Schulstunden an.
Mit dem Museumserwachen Ende März ist die Winterpause zu Ende gegangen. Nach dem Osterallerlei nähert sich nun die Zeit der Jubilä- umsfeierlichkeiten mit einer Fest- woche ab dem 26. Juni und einer Sonderausstellung, die ab dem 24. Juni zu sehen sein wird. Am 30. Juni, dem eigentlichen Geburtstag, ist dann ein Familientag geplant.
Beate Diederichs