Mamertus und Pankratius, Servatius, Bonifatius und die kalte Sophie. Das sind die Eisheiligen und ihr Erscheinen wird in der Regel ab dem 11. Mai erwartet. Danach gilt im Garten: Beet frei für Tomaten, Gurken und Zucchini, Dahlien und Begonien. Denn alle, die ein bisschen fröstelig sind, schaffen es erst jetzt, die Nacht im Garten durchzumachen.
Das soll natürlich nicht heißen, dass Gärtner nicht schon längst in den Gummistiefeln stecken. Im April müssen die Kartoffeln rein und auch die Frühbeete sind längst bestückt. Denn jetzt ist die schönste Gartenzeit. Die Frühblüher stehen in voller Pracht. Tulpen, Narzissen und Anemonen wetteifern um den Ruf der Schönsten, Kaiserkronen recken die Köpfe empor und die Polsterstauden scheinen im Blütenmeer zu schwimmen. Gut für Bienen, Hummeln und andere Insekten: Sie machen jetzt Abstecher ins Bunte. Und wer einen insektenfreundlichen Garten hat, profitiert davon ganz besonders, wenn es um die Bestäubung der Obstgehölze geht.
Er ist nicht ganz so durchgeharkt. Zumindest in einem Bereich dürfen Totholz und Laubhaufen als Rückzugsort für Insekten bleiben. Vielleicht auch eine Ecke mit Brennnesseln – die einzige Pflanze, die den Raupen des Tagpfauenauges schmeckt.
Er blüht so richtig. Seine Blumen und Blüten enthalten noch jede Menge Pollen – bei vielen modernen Sorten sind die Staubgefäße aus „Schönheitsgründen“ weggezüchtet. In diesen Fällen gibt es für Insekten nichts zu holen. Gutes Bienenfutter sind zum Beispiel Lavendel und Thymian, Disteln, Lupinen und Klee – ein weiteres Argument für mehr Natur im Garten.
Er ist natürlich auch giftfrei. Egal, welche Form von Pestizid: Es schadet Insekten und anderen Tieren und man selbst möchte ja auch nichts damit Garniertes auf dem Teller haben. Also heißt es, auf Brennnessellauge, Beinwellsud und kleine Schädlingsvertilger wie Ohrenkneifer zu setzen. Übrigens fühlen sich Ohrenkneifer in einem mit Stroh ausgestopften Terrakottatopf sehr wohl – einfach in den Garten hängen.
Wahre Gartenschätze sind natürlich auch die vielen Gemüsesorten – vor allem in einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen gesund ernähren wollen. Wer wächst gern neben wem und wer nicht: Das ist zu klären, dann kann es losgehen. Erbsen fühlen sich in der Gesellschaft von Möhren wohl, Erdbeeren können Knoblauch und Lauch gut leiden, Kohl verträgt sich mit Mangold und Roten Beeten. Auch Vegetarier und Veganer profitieren vom klugen Gärtnern, denn manche Gemüsesorten haben einen besonders hohen Eiweißgehalt.
Grüne Blätter bringen oft ein Plus bei der Eiweißbilanz. Das gilt zum Beispiel für Sorten wie Spinat, Grünkohl und Brunnenkresse, aber auch Brokkoli.
Hülsenfrüchte sind gute Proteinlieferanten – seien es nun Erbsen, Linsen, Kichererbsen oder Bohnen. Borlotti-Bohnen zum Beispiel gedeihen auch hierzulande und bringen mit ihren bunt gesprenkelten Hülsen und Samen gute Laune ins Gemüsebeet.
Nicht zuletzt sind Gärten aber auch Orte der Entschleunigung und der Erholung. Wie heißt es doch so schön: Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.