Gerd und Franziska Schröter aus Tolk in Schleswig-Holstein sind die einmillionsten Besucher im Bärenwald Müritz. Aus diesem Anlass gab es nicht nur freien Eintritt, sondern gleich noch eine Exklusivführung. „Seit sieben Jahren machen wir Urlaub in Röbel, mindestens ein, zwei Mal besuchen wir dann auch den Bärenwald. Denn wir finden gut, was hier für die Bären geleistet wird“, sagte Gerd Schröter. Für die 25 Mitarbeiter der Tierschutzeinrichtung ist das ein tolles Kompliment – und eine Bestätigung ihrer Arbeit.
In diesem Jahr kann der Bärenwald in der Nähe von Plau am See eine besonders erfolgreiche Saison verbuchen: Trotz der fünfwöchigen Schließzeit im März und April kamen 2020 insgesamt mehr Besucher als im bisherigen Rekordjahr 2019, als 100 000 Gäste den Bärenwald besuchten. 2006 wurde Westeuropas größtes Bärenschutzzentrum von der internationalen Tierschutzorganisation Vier Pfoten eröffnet.
Hier leben aktuell 15 Braunbären, die aus nicht artgemäßer Haltung gerettet wurden. Im Bärenwald finden die Tiere viel Platz – und zwar solchen, der ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht. Viele Bären weisen bei der Ankunft im Schutzzentrum Verhaltensstörungen auf und müssen erst ihre natürlichen Instinkte wiederentdecken. Im Wald können sie umherstreifen, im Wasser spielen, Höhlen graben – und die Besucher sehen ihnen dabei zu.
Allerdings erfolgt der Kontakt zwischen Bär und Mensch so, dass die Tiere nicht gestört werden und ausreichend Rückzugsmöglichkeiten haben. Für Gäste machen Informationsstationen, Führungen und verschiedene Gruppenangebote einen Ausflug spannend.