Manchmal fühle ich mich wie Obelix. Und das, obwohl ich weder versehentlich im Zaubertrank gelandet bin noch Wildschweine zum Frühstück esse. Es ist eher der Passierschein A 38, an den ich denke – und daran, dass selbst der Stärkste auf der Behörde aufgeschmissen ist. Und wie Obelix bin ich oft schon nahezu verrückt geworden: Welche der sechs Optionen im Formular soll ich ankreuzen, wenn alle irgendwie gleich klingen? Wenn keine passt – darf ich dann kreuzlos bei 74b fortfahren? Oder stimme ich damit unbeabsichtigt einer Vogelgrippe-Maßnahme zu, die sich am Ende gegen mich selbst richtet? Aaaaargh!
Ist doch kein Problem, beruhigte mich mein Buhnennachbar, fragste halt nach. Aber wo, bitteschön? Bei der Vogelwarte? Die hat wahrscheinlich bessere Öffnungszeiten. Zum Glück kann ich als digital affine Möwe ins Netz tauchen und vieles online erledigen. Aber eben nicht alles, manchmal brauchen sie meinen Schnabelabdruck! Sicher kann ich online Termine buchen, aber als ich es neulich versuchte, war die komplette zur Verfügung stehende Zeitspanne ausgestrichen. Ich könnte jetzt natürlich anrufen, wäre dann aber wieder bei Schritt A, vorausgesetzt, es würde mir a.) überhaupt gelingen, ein lebendiges Wesen an den Hörer zu bekommen und b.) eines zu erwischen, das mir helfen könnte. Ich beschloss, ein wenig den Kopf unter den Flügel zu stecken. Bald sah ich eine rosarote formularfreie Welt ohne Warteschleifen, PDFs und Online-Unterschriften. Dann knallte es laut. Ich muss wohl von der Buhne gefallen sein.
Euer Matti
(notiert von Katja Haescher)