„nah und fern“: So lautet der Titel einer Ausstellung von Kerstin Borchardt, die bis zum 13. November im Schabbell zu sehen ist. Der Titel verweist einerseits auf das individuelle Empfinden örtlicher Bezüge, meint andererseits aber auch zeitliche und seelische Nähe und Ferne.
Die aus Thüringen stammende und heute an der Müritz arbeitende Künstlerin spielt in ihren Bildern, Collagen und Grafiken ein intensives Spiel mit wechselnden Wahrnehmungen und imaginären Gedankenwelten. Dieses entsteht im experimentellen Umgang mit verschiedenen Papierqualitäten und Mischtechniken, im Nebeneinander von gebrochenen und reinen Farben, sanften Übergängen und starken Kontrasten. Was auf den ersten Blick informell erscheint, offenbart auf den zweiten Blick bizarre Landschaften und Figuren. Vielschichtige Vexierbilder stellen sichere Informationen infrage und zeigen Mehrdeutiges.
2008 und 2019 hatte Kerstin Borchardt Arbeitsaufenthalte und Ausstellungen im Rahmen des „Rostock – Kyoto Art Rainbow Project“ in Kyoto in Japan, erhielt mehrere Stipendien – 2010 für einen Arbeitsaufenthalt im Schleswig-Holstein-Haus Rostock, 2015 ein Reisestipendium des mecklenburgischen Künstlerhauses Schloss Plüschow für einen Arbeitsaufenthalt im Künstlerhaus Salzamt Linz in Österreich und 2019 ein Reisestipendium des Landes MV für Morogoro/Tansania.
Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, ab 1. November von 10 bis 16 Uhr. Werke von Kerstin Borchardt befinden sich unter anderem in der Kunstsammlung des Landes MV, in der Kunstsammlung Neubrandenburg und im Wisdom Warehouse in Maizuru in Japan.