Wann habe ich diese Milch nochmal aufgemacht? Der Joghurt ist letzte Woche abgelaufen, ist der wohl noch gut? Diese Fragen gehen bei dem Blick in den Kühlschrank wohl jedem Mal durch den Kopf. Die Lösung ist naheliegend: Erst Beschauen, dann Beschnuppern, schließlich Bewerten. Obwohl mir schon allein beim Gedanken an den Geruch saurer Milch ein Schauer durch das Gefieder geht, ist das wohl der sicherste Test. Es gibt jedoch auch einige Menschen und Möwen, die nicht nur an Lebensmitteln schnuppern, um festzustellen, ob sie noch haltbar sind, sondern…wie soll ich sagen…IMMER!
Ob es das Salatblatt, der Schokomuffin oder die frisch gekochte Reispfanne ist: Vor dem ersten Happen wird die Nase dran gehalten. Und grundlegend kann ich das verstehen. Schließlich kann so überprüft werden, ob die Mahlzeit auf dem Teller wohl schmecken wird. Es ist jedoch recht lustig zu beobachten, wenn sich das Geschnüffele regelrecht zu einer Angewohnheit entwickelt. So auch bei meiner Frau: Wenn sie sich etwas zu Essem nimmt, zähle ich manchmal schon im Kopf runter, weil ich mir absolut sicher bin, dass sie gleich daran riechen wird. 3…2…1…Auf die Nase, fertig, los! Als ich sie neulich einmal damit aufzog, zuckte sie nur die Schultern und sagte mit einem Grinsen: Dafür muss es bei mir nicht immer Trennkost sein. Verdutzt schaute ich sie an, als sie mir erklärte, dass sie meine Reihenfolge beim Essen ebenfalls bereits auswendig kenne: Erst der Salat, dann die Beilagen wie Reis oder Kartoffeln und schließlich das Beste: der Fisch. Tja, so hat wohl jeder seinen besonderen Spleen.
Euer Matti
(notiert von Laura Piontek)