DIE GARTENSAISON HAT BEGONNEN – JETZT GIBT ES VIEL ZU TUN
Endlich hat das grüne Wohnzimmer wieder geöffnet! Das Unkraut wächst prima, die Kartoffeln müssen rein und ganze Schneckenfamilien machen sich hungrig auf Nahrungssuche. Warum die Freude der Gärtner auf die Gartensaison trotzdem riesengroß ist? Die Mischung macht’s: Buntes und Grünes, Arbeit und Erholung, Erfolg und Missgeschick… Viel Spaß im Garten!
A WIE AKELEI
Der Mai gehört der Akelei. Auch Elfenschuh wird sie genannt und das passt gut, denn die filigranen Blüten in den verschiedenen Farben bringen Magie in den Garten. Hummeln lieben ihren Nektar und Romantiker ihren nostalgischen Charme. Wer Akelei pflanzt, sollte aber wissen, dass diese Pflanze ein Vagabund ist. Gern schnuppert sie Gartenluft auch abseits der ihr zugewiesenen Plätze und sorgt so jedes Jahr im Frühling für neue Überraschungen – gern auch mit veränderten Blütenfarben.
F WIE FRÜHLING
Wer jetzt zehn Schritte durch den Garten macht, sieht zehn Dinge, die es zu erledigen gilt: grubbern, harken, vertikutieren, Beete anlegen, pflanzen, pikieren, zum Baumarkt fahren, jäten, düngen, grillen, Laube aufräumen, Löwenzahn stechen, Erdbeeren hacken, Kompost umsetzen, sonnenbaden, mulchen, säen, umtopfen, gießen, genießen. Das waren jetzt 20 Schritte.
K WIE KARTOFFEL
Jetzt müssen die Knollen in die Erde. Kartoffeln sind nahrhaft, lecker und ungeheuer vielseitig. Um gut heranzuwachsen brauchen sie viel Sonne und lockere, nährstoffreiche Erde. Die gibt es zum Beispiel in frisch gefüllten Hochbeeten. Gepflanzt wird meist im April, denn der Boden sollte schon bis zu 10 Grad Celsius warm sein. Kommen späte Fröste, kann ein Gemüsevlies helfen, es den Kartoffeln ein bisschen kuschlig zu machen.
M WIE MAULWURF
Angesichts mancher Hügellandschaft wünschen viele Gärtner den Maulwurf dahin, wo der Pfeffer wächst. Dabei ist der Kleine mit den großen Grabhänden im Garten ein wertvoller Mitarbeiter: Maulwürfe lockern den Boden und fressen Schnecken, Larven und anderes Getier. Sie stehen unter Artenschutz, weshalb sie maximal vergrault werden dürfen. „Hausmittel“ dafür sind gequetschte Knoblauchzehen und schräg in den Boden gesteckte Flaschen – Maulwürfe mögen nämlich weder Schwingungen noch seltsame Gerüche.
N WIE NUTZPFLANZENBEGLEITGRÜN
Unkraut ist ein sehr unfreundliches Wort. Allerdings fallen vielen Gärtnern noch ganz andere Wörter ein, wenn sie an Quecke, Giersch & Co. denken. Eine Möglichkeit ist es, das Unkraut einfach aufzuessen. Das ist beim Giersch besonders im Frühling zu empfehlen, wenn die Triebe noch zart sind. Dann schmecken sie im Salat und auch als „Römerspinat“: Dazu den Giersch mit Zwiebeln, Knoblauch, Salz und Pfeffer in der Pfanne braten – so ähnlich bereiteten ihn einst auch die römischen Legionäre zu.
P WIE PARTNER
Ein bisschen langweilig sieht es ja aus, das Gemüse in geraden Reihen zu pflanzen. Viele Gärtner setzen deshalb auf Mischkulturen und kombinieren verschiedene Gemüsesorten, Kräuter und Blumen auf einem Beet. Das sieht gut aus und bietet Vorteile – zum Beispiel den, dass sich Pflanzen positiv beeinflussen und Beetnachbarn sogar vor Schädlingen schützen. Diese spüren nämlich ihr Lieblingsgemüse nicht mehr so leicht auf, wenn ein buntes Beet ihren Geruchssinn irritiert. Gute Partner sind zum Beispiel Erdbeeren und Knoblauch, Erbsen und Karotten, Kürbis und Bohnen.
R WIE RHABARBER
Rhabarber gehört zu den ersten, die im Frühling auf der Ernteliste stehen. Die Frage, ob es sich bei ihm nun um Obst oder Gemüse handelt, ist angesichts seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten zweitrangig: Kuchen, Kompott und Crumble, Marmelade, Chutney und Salat – das alles und noch mehr geht. Rhabarber-Stangen sollten nie abgeschnitten, sondern herausgedreht werden; die Erntezeit endet am 24. Juni. Und wer es jetzt doch wissen möchte: Botanisch ist Rhabarber ein Gemüse.
Z WIE ZUCCHINI
Nach den Eisheiligen dürfen die Zucchini in die Erde. Ob gelbe oder grüne, die Pflanzen produzieren so fleißig Früchte, dass die Frage: Wer möchte noch Zucchini? zum Ende des Sommers durchaus unfreundliche Antworten nach sich zieht. So genannte Kletter-Zucchini wie „Black Forest“ können mittels Rankhilfen auch nach oben wachsen, brauchen so im Garten weniger Platz als andere Sorten und sind auch für Kübel und Balkon geeignet. Übrigens: Zwei Pflanzen reichen, um nicht jeden Tag Zucchini essen zu müssen. Apropos: Möchte noch jemand?