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Kein Ball im Spiel

„Wer trifft, hat Recht.“ So heißt es oft im Basketball, wenn ein Spieler den Ball trotz abenteuer­licher Wurftechnik im gegnerischen Korb unterbringt. „Wer heilt, hat Recht.“ So verteidigen „Alternativ­mediziner“ gern ihre wissenschaftlich bes­tenfalls äußerst fragwürdigen Methoden. Nur ist hier meist nicht mal ein Ball im Spiel – eine möwenstark passende Metapher, wie ich finde. Und damit sind wir auch schon beim Thema Homöo­pathie.

Matti sagt

„Schreib doch mal was Positives über Homöopathie!“, ermunterte mich kürzlich eine alte Bekannte, weil die Methode doch derzeit vielfach so negativ dargestellt werde. Mache ich gern.
Also: Wenn ich lese oder höre, dass bei einer bestimmten Krankheit Homöopathika gut anschlagen, dann weiß ich: Alles klar, musst du nichts einnehmen, das geht von allein weg. Geld gespart. Zweiter positiver Punkt ist der Humor­effekt: Die Ausgangssubstanz (zum Beispiel Brechnuss, Quecksilber, Krätzebakterien oder Kochsalz) wird zur Herstellung flüssiger Homöopathika schrittweise teils extrem verdünnt, um dem Wasser Heilungsinformatio­nen mitzugeben, wobei das Gefäß mit der Plörre bei jedem Schritt zehn Mal in Richtung Erdmittelpunkt gekloppt werden muss; sonst merkt sich das Wasser alles nicht so richtig. Die meinen das ernst, mich erheitert das sehr. Und drittens – damit zurück zum Ausgangspunkt – kann hier niemandem ein fehlgeworfener Ball an den Schädel zischen (Homöopath und Pa­tient stellen sich die orangefarbene Kugel ja einfach nur vor); das ist doch wirklich positiv.

Euer Matti
(notiert von Stefan Krieg)