Für den Gewässer- und Klimaschutz wird auf 2,4 Hektar frische Gehölze angepflanzt
Noch lassen sich die Bäumchen unter den Arm klemmen. Möglichst bald aber sollen ihre Äste armdick sein: In der Schaaleniederung bei Blücher soll künftig ein Wald heranwachsen. Ende Januar haben Ranger des UNESCO-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe M-V damit begonnen, hier standortgerechte heimische Gehölze zu pflanzen. Dazu gehören Feldahorn, Schwarzerle und Hainbuche, aber auch zahlreiche Sträucher, wie zum Beispiel Weißdorn, Schlehe und Hundsrose.
Die landeseigene, ehemalige Ackerfläche zwischen Gülze und Blücher wurde mit Bedacht gewählt, da sie unmittelbar an das geschützte Gebiet gemeinschaftlicher Bedeutung „Schaaletal mit Zuflüssen und nahegelegenen Wäldern und Mooren“ grenzt. „Hier gibt es besondere Lebensraumtypen wie Fließgewässer mit Unterwasservegetation und Brenndolden-Auenwiesen. Wir haben europaweit die Verpflichtung, diesen Erhaltungszustand für zukünftige Generationen zu sichern und zu verbessern“, sagt der Projektverantwortliche Dirk Steyer vom Biosphärenreservatsamt. „Man kann den neuen Wald auch mit einem überdimensionierten Gewässerrandstreifen vergleichen, der dafür sorgen wird, dass weniger Nährstoffeinträge aus der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzfläche in die naturnahe Flussniederung eingetragen werden“.
„Zumindest zukünftig“, gibt Rangerin Simone Schneider zu bedenken: „Wir pflanzen hier zwar über 1.600 Gehölze, die sind aber erst zwischen 50 und 150 Zentimeter hoch“. Außerdem wird nicht die gesamte mit einem Wildschutzzaun eingezäunte Fläche bepflanzt, sondern nur zwei künftige Waldrandstreifen und fünf knapp 30 m messende Pflanznester als Initialpflanzung. „In den nächsten Jahren wird man dann die beginnende natürliche Waldentwicklung erkennen können“.
Insgesamt werden auf 2,4 Hektar 16 verschiedene Gehölz- und Straucharten für den neuen Wald gepflanzt. Im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V liegt der Waldanteil bei 33 Prozent und entspricht damit etwa dem deutschen Durchschnitt, aufs ganze Land gesehen sind es in Mecklenburg-Vorpommern nur 24 Prozent.