Ach, so ein schöner Urlaub … In diesem Jahr wurde ja viel darüber gesprochen, wie das funktionieren könnte mit den Ferien. Eine Frage, die ich mindestens genauso wichtig finde, ist aber die nach dem Was: Was tun in den schönsten Wochen des Jahres, ohne die wir scheinbar nicht sein können?
Klar: Der eine will‘s ruhig, der andere schrill. Und ein paar Touris haben schon negativ vorgelegt und sind bei einer Ballermann-Party auf Mallorca so unangenehm aufgefallen, dass die Inselverwaltung gleich die ganze Saufmeile wieder geschlossen hat. Davon abgesehen, dass ich derlei Gebaren nicht nur in Coronazeiten seltsam finde: Jetzt hat sogar eine Studie nachgewiesen, dass sich Partyurlauber schlechter erholen als solche, die auch mal in einer Kathedrale oder im Museum vorbeischauen. Offenbar wirkt sich Kunstgenuss fördernd auf die Entspannung aus. Aber auch hier gilt wie bei allen Dingen: Bloß nichts übertreiben! Ich will ja niemandem Angst machen, aber neulich las ich vom Stendhal-Syndrom, das auch als florentinische Krankheit in die Geschichte eingegangen ist und wonach eine kulturelle Reizüberflutung zu Panikattacken, Wahrnehmungsstörungen und Bewusstseinsveränderungen führen kann. Na, schönen Dank auch! Einmal in Florenz auf dem Kopf vom David gelandet und ich kann nicht mehr geradeausfliegen! Da lasse ich mich lieber ein bisschen treiben, pausiere mal hier und mal da und genieße es, einfach nichts müssen zu müssen. Urlaub kann so schön sein!
Euer Matti
(notiert von Katja Haescher)