Zum größten Teil steckt in dem Bienenprodukt Zucker – aber auch viel Gutes
Ob Honig auf dem Brötchen, im Salat oder Joghurt: Mit 1,1 Kilogramm pro Kopf und Jahr zählen die Deutschen weltweit zu den Spitzenreitern unter den Liebhabern des Bienenprodukts.
Häufig wird Dr. Anja Luci, Ernährungsexpertin der Kaufmännischen Krankenkasse, gefragt, ob Honig gesünder sei als Zucker. Sie sagt: „Das Naturprodukt besteht zwar zu 80 Prozent aus Zucker. Doch der Großteil entfällt auf Frucht- und Traubenzucker, also Einfachzucker, die vom Körper nicht aufgespalten werden müssen. Sie gelangen daher schnell in den Blutkreislauf und liefern dem Gehirn oder auch den Muskeln rasch Energie.“ Wegen seines hohen Zuckergehalts ist Honig jedoch nur leicht kalorienärmer als Haushaltszucker. Wer zu viel davon verzehrt, erhöht das Risiko für Karies ebenso wie für Übergewicht. Doch in Maßen genossen, überwiegen die positiven Eigenschaften.
Zu etwa 17 Prozent besteht Honig aus Wasser. Der Rest entfällt auf wertvolle Nährstoffe. Honig enthält beispielsweise ein spezielles Enzym, das Bakterien, Pilze und Viren abtöten kann. Ferner stecken im ältesten bekannten Süßungsmittel lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und sekundäre Pflanzenstoffe. Letzte fangen aggressive Sauerstoffradikale ab und schützen so Körperzellen vor Schäden an der Erbsubstanz. Honig stärkt auch die Durchblutung und damit Herz und Kreislauf und regt die Leber an. Unbedingte Vorsicht ist jedoch bei Säuglingen unter einem Jahr geboten. „Ihnen sollte kein Honig verabreicht werden“, rät Dr. Luci. „Darin enthaltene Keime können sich in der noch nicht vollständig entwickelten Darmflora schnell vermehren und zu einer schweren Lebensmittelvergiftung führen.“
Seit der Antike wird das Bienenprodukt als Heilmittel bei verschiedenen Erkrankungen verwendet. Ein Löffel vor dem Schlafengehen pur oder in einem Glas trinkwarmem Wasser oder Tee eingerührt lindert Husten. Wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften wird der Naturstoff auch bei der Wundbehandlung und bei Verbrennungen eingesetzt. Wer Honig für medizinische Zwecke nutzt, sollte jedoch keinen Lebensmittel-Honig verwenden, sondern medizinischen Honig, den so genannten Manuka-Honig.