Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungs- und Konzentrationslager Ausschwitz von der Roten Armee befreit. Heute gilt dieser Tag in Deutschland als Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus.
Anlässlich dessen wird am 27. Januar um 17 Uhr eine öffentliche Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof in Hagenow stattfinden, die von dem Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim und der Stadt Hagenow organisiert wird. Darauf folgend findet in der Alten Synagoge Hagenow ein Vortragsprogramm mit musikalischer Umrahmung statt.
Der Ehrenfriedhof Hagenow ist eine von insgesamt sieben Gedenkstätten, an denen die Opfer nach der Befreiung des Konzentrationslagers Wöbbelin bestattet wurden. Insgesamt 144 Menschen, vor allem aus Russland, Polen, der Tschechoslowakei, Belgien, Frankreich, Italien, Holland und Deutschland wurden hier am 8. Mai 1945 unter Aufsicht amerikanischer Soldaten beigesetzt. Seit 1979 gibt es auf dem Ehrenfriedhof zudem einen Gedenkstein für die jüdischen Opfer. Die Cellistin Friederike Fechner berichtet ab 18 Uhr über das Schicksal der Familie Blach. Die deutsch-jüdische Familie musste 1938 aus ihrer Heimat Stralsund vor den Nationalsozialisten fliehen. Fechner erzählt von der Geschichte, den Hintergründen des historischen Hauses sowie den Berührungspunkten mit den Nachfahren.
Auf dem musikalischen Programm stehen an diesem Abend Stücke Kol Nidrei (Max Bruch), Sidsellils Lied (Robert Kahn) und Kaddish (Maurice Ravel). Begleitet wird Friederike Fechner dabei von Stefan Reißig. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, um Spenden wird gebeten.
Die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin beteiligen sich in diesem Jahr ebenfalls wieder an der bundesweiten Aktion #LichterGegenDunkelheit. Verschiedene Orte im Landkreis Ludwigslust-Parchim erstrahlen mit Kerzen und Lichtern, um an die Geschehnisse zu erinnern und aktuellen rassistischen und anitsemitischen Tendenzen entgegenzuwirken.