Balkonien
Wohin soll ich dieses Jahr fliegen? Wer jetzt denkt, dass diese Frage für mich einfach zu beantworten ist, der irrt. Urlaub ist immer ein schwieriges Thema – und das auch in Zeiten, in denen kein großes C vor den Reiseplänen steht.
Wohin soll ich dieses Jahr fliegen? Wer jetzt denkt, dass diese Frage für mich einfach zu beantworten ist, der irrt. Urlaub ist immer ein schwieriges Thema – und das auch in Zeiten, in denen kein großes C vor den Reiseplänen steht.
Iiiiih, eine Spinne!!! Also wirklich, ich wäre fast vom Geländer gekippt bei dem Schrei, mit dem die Frau das kleine Krabbeltier entdeckte. Dabei zog es ganz unschuldig seine Kreise in einem selbstgebauten Netz und wartete auf einen vorbeikommenden Happen.
Der Mai ist gekommen und mit ihm das ganze Gewese, das es immer um diesen Monat gibt. 31 Tage, der Fünfte im Jahr, das sind eher die technischen Daten. Wonnemonat, Maienduft und Maienglanz stehen auf der sinnlichen Seite. Die Natur, die in den Vormonaten noch eher zaghaft Frühling geprobt hat, lässt jetzt alle Knospen platzen.
Wenn der Dichter Christian Morgenstern behauptet, die „Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma hießen“ muss ich sagen: Nein, mein Lieber! Heißen wir aber nicht.
Neulich fragte mich ein Bekannter, ob ich wisse, wie der chinesische Verkehrsminister heißt. Ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel verriet: Jetzt kommt ein Witz.
Hast du nicht gesehen ist wieder eins da. So ein neues Jahr. Und ich möchte jetzt nicht schon wieder darüber philosophieren, wie schnell die Zeit vergeht. 365 Tage sind 365 Tage, da beiße selbst ich nichts vom Kalender ab. Wenngleich man manchmal ganz gern abkürzen würde, vor allem in diesen zähen Lockdown-Zeiten.
Möwe, weiß-grau gefiedert, Schnabel rötlich-gelb – so müsste es wohl in meinem Pass stehen, wenn ich denn einen hätte. Schließlich könnte ich auch aus Plüsch oder Plastik sein, rückwärts fliegen oder als Laufvogel durchstarten. Kann ich aber nicht. Mir fehlt da gewissermaßen die Alternative.
Früher war nicht alles besser. Das wurde mir wieder bewusst, als ich neulich einen alten Stern-Radiorecorder rumstehen sah (nach Angaben des Besitzers noch voll funktionsfähig).
Ach, so ein schöner Urlaub … In diesem Jahr wurde ja viel darüber gesprochen, wie das funktionieren könnte mit den Ferien. Eine Frage, die ich mindestens genauso wichtig finde, ist aber die nach dem Was: Was tun in den schönsten Wochen des Jahres, ohne die wir scheinbar nicht sein können?
Für mich als Möwe steht das Thema Bekleidung erst weiter unten in der Prioritätenliste, irgendwo zwischen Yogakurs und Friseurtermin. Eine Möwe in Hawaiihemd und Baggypants würde ja auch reichlich albern aussehen – ungefähr wie ein Chihuahua im Strickpullover oder ein Pudel im Regencape.
Haben Sie eigentlich eine Lieblingsfarbe? Lassen Sie mich raten: Wahrscheinlich ist es grün. Ich habe das so im Gefühl, wenn ich die Völkerwanderung in Richtung Gartencenter beobachte.
Wissen Sie eigentlich, wie die Teewurst erfunden wurde? Einst trug es sich zu, dass ein Fleischer alle Zutaten für eine grobere Wurst in den Kutter gegeben hat (nein, kein Boot, sondern eine Zerkleinerungsmaschine), das Gerät seine Arbeit verrichten ließ und erstmal eine Teepause genoss.
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser! Klar: Diese Anrede versteht sich in Zeiten der Gleichberechtigung von selbst. Trotzdem ist es manchmal mit der gendergerechten Sprache schwierig.
Jetzt mal Hand aufs Herz: Wie oft verschenken Sie Blumen? Ich meine jetzt natürlich nicht zu runden Geburtstagen, zu denen das Gebinde möglichst noch mit einer entsprechenden Zahl ausgeliefert wird – damit der Beschenkte auch ja nicht vergisst, was er auf dem Buckel hat.
Unsterblich müsste man sein! Hör ich oft. Ob das wirklich so erstrebenswert ist? Fangen wir einfach mal drei oder zwei Nummern kleiner an. Sagen wir, unsere durchschnittliche Lebenserwartung wäre doppelt so hoch wie jetzt, läge also bei zirka 160 Jahren. Wie würden wir unsere Existenz ausgestalten, wie verliefe unser Dasein?